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Mallorca im Wandel: Wie die Insel trotz Partys und steigenden Preisen für Deutsche attraktiv bleibt

Mallorca hat sich in den letzten 75 Jahren weit von der ruhigen Insel entfernt. Vornehmlich Deutsche fallen in den Sommermonaten in Schwärmen ein. Die Insel ist eines der Lieblingsreiseziele der Deutschen. Nicht weniger als rund 4 Millionen Deutsche besuchen die spanische Insel pro Jahr. Der starke Massentourismus hat seine Spuren hinterlassen. Die Mallorquiner suchen nach einem Wandel, der für Touristen und Einheimische gleichermaßen von Vorteil ist. 

Mallorca: Urlaubsziel mit langer Tradition

Wer an einen Urlaub auf Mallorca denkt, denkt sofort an gefüllte Strände, Bier- und Cocktail-Gläser. In den letzten Jahrzehnten haben sich richtige Hochburgen entwickelt, die Millionen an Touristen auf kleinem Raum beherbergen. Ein charmantes Hotel im Stadtzentrum, wie man es vielleicht aus Deutschland kennt, findet man zwar ebenfalls. Der Schwerpunkt liegt jedoch immer noch auf den All-Inklusive-Anlagen mit so wenig wie möglich Fußweg zum Strand. 

Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts lockte die idyllische Baleareninsel die ersten Besucher. Der Zugang war mit Dampfschiffen und Segelbooten etwas beschwerlich, weshalb nur wenige Europäer auf der Insel Urlaub machten. Das änderte sich im frühen 20. Jahrhundert. Seit den 1960er Jahren hat der Tourismus stark zugenommen, der heute Millionen Urlauber jährlich ins Land schwemmt. Die Dominanz deutscher Urlauber hat schnell dazu geführt, dass findige deutsche Geschäftsleute deutsche Kulinarik auf die Insel brachten. Die Kombination aus paradiesischer Insel mit deutscher Wurst und Musik hat den Massenboom am heute berühmten Ballermann ausgelöst. 

Mallorca

Steigende Preise gegen Massentourismus

Mallorca will weg vom Massentourismus und wieder hin zur idyllischen Urlaubsinsel. Die Einheimischen zeigen diese Meinung öffentlich in den Demonstrationen, die von immer mehr Mallorquinern besucht werden. Grund sind die steigenden Touristenzahlen, die laut Prognose dieses Jahr die 20-Millionen-Marke überwinden werden. Der Anstieg kommt nicht nur aus Europa, sondern immer stärker aus den USA. Die US-Amerikaner entdecken die Insel für sich. Das wird durch den neuen Flugplan von United Airlines unterstützt, denn die Maschinen der Fluggesellschaft fliegen die Strecke New York - Palma viermal pro Woche. 

Steigende Preise könnten eine Folge der neuen Urlaubergruppe sein, denn die Amerikaner geben für gewöhnlich mehr Geld in ihren Urlauben aus. Den Demonstranten käme dies nur gelegen, denn mit steigenden Preisen könnte sich auch das Problem des extremen Massentourismus lösen. Mallorca möchte gezielt die Richtung Luxus- und Erholungsinsel unterstützen. Billigurlaube am Ballermann sollen entsprechend reduziert oder ganz verschwinden. 

Authentische Insel: Naturverbunden, nachhaltig und mit guter Infrastruktur

Viele Jahre hat sich Mallorca selbst als die Ballermann-Insel präsentiert. Doch das soll sich mit verbesserter Infrastruktur und gehobener Kulinarik ändern. Viele Strandpromenaden werden renoviert und die Hotels in die Luxusklasse gehoben. Die charmanten historischen Dörfer und Landschaften treten immer stärker in den Vordergrund. 

Sicherlich hat das damit zu tun, dass nicht nur die lokale Küche, sondern auch die Serra Tramuntana in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen wurden. Die historischen Trockensteinmauern, die durch alte Olivenhaine führen, sind das Markenzeichen der Gebirgskette. Außerdem überrascht die Gebirgskette mit den traditionellen Bewässerungssystemen, die eine gelungene Abwechslung bei Wanderausflügen sind. 

Fazit

Mallorca hat viel mehr zu bieten als den Ballermann. Das Hinterland zeigt die traditionelle Lebensweise, bei der die Zeit etwas langsamer tickt. Das wollen die Einheimischen wieder in den Vordergrund rücken. Der Massentourismus soll gestoppt und der Insel ein neues Bild verpasst werden. Neue Urlaubergruppen aus den USA werden zu steigenden Preisen und einem neuen Luxusflair führen, was auch deutschen Urlaubern, die Qualität suchen, zugutekommt. 

 

 

 

 

 

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